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Vom Ausrüster zum Anbieter

 

Marc Kahabka, 53, lenkt seit März dieses Jahres gemeinsam mit Georges Muller die Geschicke der artelis-Gruppe bestehend aus der VSE NET und cegecom. Der studierte Nachrichtentechniker aus dem Rheingau bringt jede Menge Erfahrung aus großen und mittelständischen Unternehmen der Telekommunikationsbranche mit ins Saarland.

Sein vorrangiges Ziel: Den Plan der artelis, mit Innovationen und nachhaltigem Wachstum starker Partner für Telekommunikation und Informationstechnologie zu sein, weiter ausbauen.

 

Herr Kahabka, wie sind Sie im Saarland aufgenommen worden?
Sehr gut, ich fühle mich im Saarland wohl. Die Menschen sind sehr freundlich und offen. Die Mentalität ähnelt ein bisschen der aus dem Rheingau, wo neben der Arbeit auch die Lebensfreude wichtig ist. Das hilft ungemein. Im Übrigen kenne ich die VSE NET schon sehr lange aufgrund meiner früheren Tätigkeiten.

Inwiefern?
Ich war viele Jahre in Unternehmen tätig, die die Telekommunikationsdienstleister mit der entsprechenden Netzwerktechnik ausrüsten. Als Ende der 90er Jahre der Telekommunikationsmarkt liberalisiert wurde, nannten Fachleute die VSE NET immer in einem Atemzug mit den Top 5 Newcomern der Branche. Im Laufe der Zeit sind über die Verbandsarbeit und durch Branchen treffen bereits viele Kontakte ins Saarland zur VSE NET entstanden.

Was hat Sie an der neuen Aufgabe in der artelis-Gruppe besonders gereizt?
Da gibt es viele Faktoren. Die artelis ist als mittelständisches Unternehmen gut auf gestellt, sowohl finanziell als auch mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen, hat entsprechendes Entwicklungspotenzial und ein engagiertes Mitarbeiterteam. Ein zusätzlicher Reiz für mich liegt sicherlich auch im „Seitenwechsel“, sprich von der Ausrüsterseite für Netzwerktechnik auf die Anbieterseite. Das ergibt ganz neue Perspektiven.

Wie teilen Sie sich die Aufgaben mit Ihrem Geschäftsführerkollegen Georges Muller auf?
Mein Kollege in Luxemburg kümmert sich um den kaufmännischen Bereich, Administration und um die Finanzen in der artelis-Gruppe.
Ich bin für Technik und Vertrieb zuständig. Während cegecom und VSE NET in der Produktion und in der Technik zusammenarbeiten und Synergien nutzen, unterscheiden sich naturgemäß die Herangehensweisen im Vertrieb. Der Luxemburger Markt ist anders als der deutsche, schon allein aufgrund der Sprachen. Außerdem ist der grenzüberschreitende Aspekt reizvoll und macht die vor uns liegenden Aufgaben umso spannender.

Wo sehen Sie die größten Wachstums potenziale der VSE NET in den nächsten Jahren?
Wir fokussieren uns im Wesentlichen auf drei große Bereiche: Das ist das White-Label-Geschäft, das klassische Geschäft mit Unternehmen, also B2B, und Rechenzentrumsdienstleistungen. Auf allen drei Gebieten ist VSE NET deutschlandweit erfolgreich unterwegs.

Im White-Label-Geschäft ist VSE NET seit vielen Jahren ein erfahrener und begehrter Partner und zwar in vielen Teilen Deutschlands trotz einer hohen Wettbewerbsintensität in diesem Marktsegment. Hier hilft es uns, dass VSE NET im E.ON-Konzern einen guten Ruf erworben hat und Kompetenzcenter für Telekommunikation ist. Zu den jüngsten Projekten gehört die Zusammenarbeit mit der Süwag aus Frankfurt. Der Startschuss zum Aufbau eines Glasfasernetzes in Eltville am Rhein fiel im Frühjahr dieses Jahres. Im klassischen B2B-Geschäft sind wir seit einigen Jahren auch außerhalb des Saarlandes aktiv unterwegs, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Westconnect in Rheinland-Pfalz bis nach Nordrhein-Westfalen. So schließen wir beispielsweise Industrie- und Gewerbekunden ans Glasfasernetz an, bieten Breitbanddienste oder Sprachmehrwertdienste.

Bei Telefonie inklusive Clouddiensten gehört VSE NET deutschlandweit zu den erfolgreichen Playern, zum Beispiel als Anbieter sämtlicher Service-Rufnummern im E.ON-Konzern. Als Betreiber hochmoderner Rechenzentren baut VSE NET ihre Dienstleistungen konsequent weiter aus. Neben dem Klassiker Housing und unseren Sicherheitsdienstleistungen wie managed firewall setzen immer mehr Kunden auf unsere Dienste „infrastructure as a service“, also die Nutzung virtueller Server. Die Stärken der VSE NET sind das Anbieten von Telekommunikationsdienstleistungen aus einer Hand, unsere Servicequalität sowie unsere Flexibilität, schnell und passgenau auf die Anforderungen unserer Kunden zu reagieren. Hinzu kommen unsere Kooperationen wie mit der comdialog beim ganzheitlichen telefonischen Kundenkontakt sowie Partnerschaften wie die Zusammenarbeit bei Rechenzentren in der Data Center Union,allesamt auf Augenhöhe, die den Kunden professionelle und hochmoderne Lösungen garantieren.

Welche Rolle spielt für die artelis-Gruppe die Einbindung in den E.ON-Konzern?
VSE NET und cegecom sind mittelständisch aufgestellt und damit flexibel. Die Einbindung in einen weltweit tätigen Konzern erlaubt allein schon aufgrund der Struktur viel Professionalität, bedeutet Sicherheit und eine hohe Lösungskompetenz. Diese Vorteile müssen und werden wir verstärkt für unsere Kunden einbringen.

Nachhaltigkeit ist ein ganz wichtiges Thema. Wie ist die artelis-Gruppe dabei aufgestellt?
Aufgrund zunehmender Gefahren von Cyberattacken und stetig wachsender Anforderungen an die Datensicherheit sind immer mehr Unternehmen für diese Thematik sensibilisiert und denken über die Auslagerung ihrer IT in ein Rechenzentrum nach. Dabei spielt auch zunehmend mehr der Energieverbrauch eine wichtige Rolle, denn im Verhältnis betrachtet benötigt der Betrieb der Server in einem Rechenzentrum weniger Energie als würden sie in einem Unternehmen alleine betrieben. Mit unserem grünen Rechenzentrum SAAR1 im Saarland schneiden wir neben den vielen Sicherheitsaspekten beim Energieverbrauch sehr gut ab. Wir denken bereits intensiv über Kapazitätserweiterungen nach. Es gibt gute Gründe, sich als Kunde für einen Platz in unseren Rechenzentren zu entscheiden. Des Weiteren werden wir in Zukunft verstärkt nachhaltiger einkaufen müssen, denn die Krisen haben uns deutlich vor Augen geführt, wie verletzlich unsere weltweiten Lieferketten sind. Hier werden wir künftig noch besser vorsorgen, um gewisse notwendige technische Produkte schneller verfügbar zu haben. Hiermit können wir und unsere Kunden von den Vorteilen des E.ON Konzerns profitieren.

Der Fachkräftemangel wird in allen Branchen in Deutschland zu einem riesigen Problem. Wie geht die artelis-Gruppe damit um?
Das ist in der Tat ein schwieriges Thema und beginnt bereits in den Schulen und Universitäten. Es gibt einfach zu wenig Nachwuchsingenieurinnen und -ingenieure in den technischen Fächern. Gleiches gilt für das Handwerk. Trotzdem glaube ich, dass wir einiges zu bieten haben und unsere Unternehmen interessant sind für junge Menschen. Die VSE NET wird in diesem Jahr 25 Jahre, hat Wachstumspläne, gehört zu den Innovationstreibern der Branche und verfügt über eine tolle Mannschaft mit Entwicklungsperspektiven.

 

Weitere Infos:
VSE NET GmbH
marc.kahabka@artelis.net